Barbara Laimböck:
Vortrag: Rezeptive Kunsttherapie anhand von Zoran Mušič
Zoran Mušič (1909–2005) hat in seinen erschütternden Werken das gezeigt, was verbal so schwer mitteilbar ist: Während seiner Internierung im Konzentrationslager Dachau skizzierte er heimlich das Grauenvolle um ihn. In seinen Werken bezeugte er den befürchteten Tod – und doch – sein künstlerisches Schaffen half Mušič dabei, körperlich und geistig zu überleben. Welche Themen können wir – angeregt durch seine Kreativität in äußerster Bedrängnis – in die Kunsttherapie integrieren?
Workshop: Kunsttherapeutische Interventionen nach einem Trauma
Traumatisierte Personen haben oft keine Worte für das, was ihnen widerfahren ist. Während eines Traumas und eines Flash-backs wird die Aktivität des Sprachzentrums reduziert. Daher lässt sich das Trauma nicht in Worte fassen – es wird zum sprachlosen Horror. Scham und Angst verstärken Verschweigen und Verbergen. Umso bedeutsamer ist die visuelle Umsetzung der Erfahrungen. Einerseits kann über Zeichnungen oder Geformtes das Erlebte kommuniziert werden; andererseits kann die Asymmetrie der Gehirnfunktion spielerisch ausgeglichen werden. Im Workshop wollen wir kreative Methoden ausprobieren, die Personen nach traumatischen Erfahrungen helfen und insgesamt erfrischend und belebend wirken. Diese Interventionen eigenen sich gut, um spielerisch und kreativ in Kontakt zu treten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bitte nehmen Sie Material zum Zeichnen oder Malen mit.
Teilnehmer*innenzahl max. 16 Personen
Foto © Carola Timmel
Dr. Barbara Laimböck
Ärztin (Anästhesistin, Ärztin für Allgemeinmedizin), Psychotherapeutin für Katathym imaginative Psychotherapie und Hypnotherapie, Lehrtätigkeit an der SFU Wien und Berlin (Sexualtherapie, Gerontopsychotherapie, Kunsttherapie), zahlreiche Vorträge und Weiterbildungen. Tätig in eigener Praxis und hat eine hohe Publikationstätigkeit in wissenschaftlichen Zeitschriften, Buchbeiträge und publizierte ein eigenes Buch zum Thema “Guter Sex dank Selbsthypnose – so behandeln Sie Ihre sexuelle Funktionsstörung” erschienen im Springerverlag im Jahr 2021.