Integration mechanismenbasierter modularer Interventionen wie das CBASP mit Standardtherapie
Ein Weg aus dem Wirksamkeitsplateau bei der Psychotherapie depressiver Erkrankungen könnte darin liegen, etablierte Standardverfahren mit mechanismenbasierten modularen Interventionen zu integrieren. Dabei wird in individualisierter Weise und transdiagnostisch an gestörten Mechanismen angesetzt. Dieses Vorgehen bietet angesichts der überwiegenden Anzahl komorbid erkrankter Patienten eine höhere Flexibilität, individuell auf damit verbundene spezifische Merkmale (z.B. frühe Traumatisierungen) einzugehen. Beim Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) setzen interpersonelle Lernmodule an frühen Beziehungstraumatisierungen an mit dem Ziel, hartnäckige Vermeidungsmuster zu durchbrechen und durch sozial zielführendes Verhalten zu ersetzen. Das diszipliniert-persönliche Einbringen der Reaktionen des Therapeuten auf das Verhalten des Patienten ermöglicht es dem Patienten, aus dem “Interaktions-Vakuum” heraus zu treten und soziale Reiz-Reaktionsmuster wahr zu nehmen. In Kombination mit anderen Modulen beispielsweise aus der Beziehungsachtsamkeit und der Mentalisierungstherapie wird daran gearbeitet, frühe Fehlprägungen des Patienten bewusst zu machen und mit Hilfe von Diskriminationsübungen zu überlernen.
Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie zu Modularer Psychotherapie bei komorbid depressiven Patienten mit frühen Traumatisierungen werden vorgestellt.